Landärztemangel: Masterplan Medizinstudium 2020 darf nicht verwässert werden
Städte- und Gemeindebund fordert Landarztquote

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Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund begrüßt das von der Niedersächsischen Landesregierung angekündigte Maßnahmenpaket gegen den Ärztemangel im ländlichen Raum. „Allerdings ist als flankierende Maßnahme dazu die Einführung einer Landarztquote, die durch den Masterplan Medizinstudium 2020 eröffnet wird, unerlässlich. Andere Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Bayern lassen diese Chance nicht ungenutzt verstreichen, sondern haben die entsprechende Reform des Zulassungsverfahrens umgesetzt“, erklärte der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Marco Trips, gegenüber dpa.
Zuvor hatte das Land Reformen angekündigt und höhere Stipendien, mehr Studienplätze sowie spezielle Schulungen angekündigt, um die Ausbildung zum Allgemeinmediziner wieder attraktiver zu machen. „Die geplanten Förderungen für die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum und befristete Budgetgarantien sind gute und ganz wichtige Schritte. Wir erwarten, dass die Maßnahmen mit einem entsprechenden Finanzvolumen hinterlegt werden. Entscheidend bei der Ausgestaltung des Förderprogramms muss sein, dass es nicht erst im Falle der Unterversorgung greift, sondern bereits dann, wenn diese droht oder auf mittlere Sicht gefährdet erscheint. Wichtig ist ferner, dass sich die Programme mit anderen Fördermaßnahmen ergänzen und im Idealfall nebeneinander möglich sind. Nur so und mit einem deutlichen höheren Einsatz der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen aus dem Versorgungsstrukturfonds werden wir dem Ärztemangel auf dem Lande entgegensteuern können“ ergänzte Trips.
In Niedersachsen gehen in den nächsten zwei Jahrzehnten bis zu 1000 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr in den Ruhestand. Aktuell meldet die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) über 400 unbesetzte Arztsitze.
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Pressemitteilung Nr. 14/2018
Nds. Städte- und Gemeindebund
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