Breitbandgipfel in Niedersachsen
Städte- und Gemeindebund fordert Glasfaser für alle und Digitale Schaufenster!
Anlässlich des Niedersächsischen Breitbandgipfels in Osterholz-Scharmbeck am 04.12.2018 fordert der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund leistungsfähige Breitbandanschlüsse mit Glasfaser und 5G für alle Niedersachsen. Nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung sind in Estland 73 Prozent der Haushalte mit direkt verfügbaren Glasfaserverbindungen versorgt, in Schweden 56 und in Spanien 53 Prozent - in Deutschland hingegen nur 6,6 Prozent. Niedersachsen liegt nach Auskunft des Breitbandkompetenzzentrums in Osterholz erst bei ca. 6 % gigabitfähiger Anschlüsse.
„Wir müssen noch viel tun um das Ziel des Landes, alle Gewerbegebiete, Schulen und Universitäten bis 2021 anzuschließen, zu erreichen. Bis 2025 soll eine vollständige Versorgung aller Haushalte bis 2025 mit gigabitfähigen Anschlüssen erreicht sein. Das Land Niedersachsen bemüht sich sehr, aber es ist auch eine Herkulesaufgabe! Wir brauchen dringend Verbesserungen denn wir stehen im weltweiten Wettbewerb. Wenn VW, Continental oder die TUI auf dem Weltmarkt weiter konkurrenzfähig sein wollen, brauchen sie an den Firmenstandorten gute Breitbandverbindungen. Aber das allein reicht nicht. Jedes kleine Geschäft, jeder, der zu Hause arbeiten möchte und dabei große Datenmengen braucht, muss in Kürze einen Glasfaseranschluss bekommen", erklärte der Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Thorsten Bullerdiek. Aber wir brauchen auch „digitale Schaufenster“ als Infrastruktur für den örtlichen Einzelhandel, für die Innenstädte und für das Geschäft nebenan. Mit diesen Schaufenstern könnten örtliche Händler gemeinsam in die Lage versetzt werden besser im Internet präsent und auffindbar zu sein. Sie können damit ihre Öffnungszeiten verlängern und Kunden binden. Innenstädte, Straßenzüge und Händlergemeinschaften erhalten so eine zweite Chance.
„Sehr wichtig ist es, dass wir das sogenannte „Baggerproblem“ in den Griff bekommen. Bei der Verlegung zukunftssicherer Glasfaserleitungen entfallen 80 bis 90 Prozent der Kosten auf den Personal-, Material- und Maschineneinsatz beim Tiefbau und wir haben leider nicht überall genügend Kapazitäten. Daher brauchen wir mehr Fachkräfte in diesem Bereich. Zudem macht uns das Vergaberecht Probleme. Die Gesetze stammen aus einer Zeit, wo die Unternehmen jeden Auftrag annehmen mussten. Jetzt machen uns die bürokratischen Ausschreibungsregelungen mächtig Probleme. Da muss aktiv entrümpelt und den Kommunen mehr freie Hand gegeben werden“, ergänzte Bullerdiek.
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Pressemitteilung 20/2018 vom 03.12.2018
Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund
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