Großstädte erhalten für ihre Einwohner:innen im Verhältnis mehr Geld als kleine Gemeinden. Dies nennt sich im System des Finanzausgleiches „Einwohnerveredelung“. So ist der „veredelte“ Einwohner von Hannover oder Osnabrück mehr „wert“, als der in den vielen kleineren und mittleren Städten und Gemeinden. Während eine kleinere Gemeinde 100 Prozent Steuermittelzuteilung pro Einwohner: in bekommt, erhält zum Beispiel Hannover 180 Prozent pro Einwohner:in. Diese Zuteilung bedeutet eine massive politisch gewollte Benachteiligung der ländlichen Räume. Die Begründungen hierfür stammen aus dem letzten Jahrhundert.

Wir fordern die Abschaffung dieser Einwohnerveredelung. Die Logik, dass große Städte besondere Einrichtungen für das Umland vorhalten, ist so nicht haltbar. Vielmehr hält auch das Umland Einrichtungen für die Großstädte bereit, etwa Erholungsräume wie Seen und Wälder oder auch Windkraftanlagen für die Energieerzeugung. Außerdem gilt: Was dem einen seine Oper, ist dem anderen sein Kulturverein!

Strukturschwache Kommunen bedürfen zudem massiver Hilfe durch konzentrierte Strukturförderprogramme, um die Strukturschwäche mittel- und langfristig zu überwinden. Nur so können sie dauerhaft finanziell unabhängig werden. Nur so kann auch verhindert werden, dass innerhalb des Landes Niedersachsen wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwache Räume noch stärker als bisher „auseinanderdriften“.