Niedersächsischer-Staedte-und-Gemeindebund-Gesundheit

Hausärztinnen und Hausärzte: Mehr Studienplätze, um den Flaschenhals zu beseitigen! Landarztquote schaffen!

Der vorausgesagte, teilweise schon eingetretene Mangel an Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern und Fachärztinnen und Fachärzten und die Schließung von Krankenhäusern bereiten den Städten und Gemeinden im ländlichen Raum seit Jahren große Sorgen. Der NSGB unterstützt geeignete Instrumentarien und Maßnahmen, wie die verbesserten Rahmenbedingungen für den ärztlichen Beruf, die flexibilisierte Bedarfsplanung, den Ausbau der Telemedizin und die Erleichterung der Gründung von Zweigpraxen. In der Enquetekommission des Landes Niedersachsen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung wurden viele richtige Maßnahmen entwickelt, die nun umgesetzt werden müssen.

Zuvorderst gehören dazu der weitere Aufbau von Medizinstudienplätzen in Niedersachsen. Wenn wir nicht auf mindestens 200 zusätzliche Stellen aufstocken, werden wir die Arztsitze in Zukunft nicht mehr nachbesetzen können.

Hierfür muss aufgrund der Bedeutung des Themas auch ggf. die Schuldenbremse fallen. Das Land muss die ihm durch das Versorgungsstrukturgesetz eingeräumten Mitwirkungsrechte bei der Bedarfsplanung nutzen und sich für eine kleinräumige, möglichst gemeindescharfe Bedarfsplanung einsetzen.

Auf dem Land kann man gut leben! Die ländlichen Regionen bieten auch jungen Medizinerfamilien gegenüber den Ballungszentren viele Vorteile. Dies allein genügt nicht; natürlich müssen auch die Arbeitsbedingungen stimmen.

Die Bedürfnisse junger Nachwuchsmediziner: innen müssen berücksichtigt werden. Flexible Arbeitszeitbedingungen gehören ebenso dazu wie eine angemessene Vergütung. Wer auf dem Land großgeworden ist und das Landleben schätzen gelernt hat, kehrt vielleicht gerne zurück, so dass überlegt werden sollte, Studienplätze für Mediziner:innen nach regionalen Gesichtspunkten und nicht ausschließlich nach der Abiturnote zu vergeben. Allgemein gilt, dass Ärztinnen und Ärzte, die sich im ländlichen Raum niederlassen, besonders gefördert werden müssen. Auch die Landarztquote kann ein geeignetes Mittel sein, mehr Mediziner:innen in den ländlichen Räumen zu binden.